Die Einflussnahme von Verfahrensbeiständen auf Verfahrensabläufe und gerichtliche Entscheidungen in Kindschaftsverfahren ist seit Jahren schon sehr groß. Allerdings wurde auch der Ruf nach fachlicher Professionalisierung und Verbesserung der Qualifikation von Verfahrensbeiständen zunehmend lauter und führte schließlich zur gesetzlichen Neuregelung vom 01.07.2021 der §§ 158-158c FamFG. Viele Rechtsfragen bleiben nach der Änderung weiterhin ungeklärt. Offen bleibt auch die tatsächliche Umsetzung des gesetzgeberischen Anliegens in der gerichtlichen Praxis. Eine gute anwaltliche Vertretung stellt daher weiterhin hohe Anforderungen an rechtliches Wissen, Grundkenntnisse in Psychologie, Kenntnisse von Kommunikation und Verhandlungsführung.
Anwaltliche Elternvertreter begegnen häufig einem bei Gericht und sonstigen Verfahrensbeteiligten tiefsitzenden Misstrauen als angeblich einseitige und voreingenommene Interessenvertreter, im Widerspruch zum und ohne Blick auf das Kindeswohl. Hingegen wird Verfahrensbeiständen, gleich welcher Profession angehörend und über welche Vorbildung verfügend, in der Regel hohes Fachwissen, Kompetenz und Neutralität zugesprochen. Ein Dilemma, das die anwaltliche Tätigkeit äußerst schwierig gestaltet. Hinzu kommen ein intensiver informeller und in der Regel nicht transparent gemachter Meinungsaustausch, oft auch die Erstellung eines gemeinsamen Meinungsbildes mit feststehenden Lösungsmodellen zwischen Gericht und Verfahrensbeistand, Jugendamt, unter Umständen auch Gutachter, Nichtbeachtung von Datenschutzregeln, Übernahme originär gerichtlicher Aufgaben. Das Seminar befasst sich mit den gesetzlichen Grundlagen der Rolle, Aufgaben und Kompetenzen eines Verfahrensbeistandes sowie den sich hieraus ergebenden Grenzen. Beleuchtet werden die Verflechtungen und das Zusammenwirken zwischen offiziellen und auch inoffiziellen Beteiligten. Besprochen und zur Diskussion gestellt werden Handlungsoptionen und Strategien für eine optimale anwaltliche Tätigkeit unter Berücksichtigung der vielfältigen Anforderungen und unter Beachtung von gruppendynamischen Prozessen in gerichtlichen Verfahren.
I. Einführung
1. Status quo in Kindschaftsverfahren
2. Das Institut des Verfahrensbeistandes
II. Gesetzliche Grundlagen
1. Voraussetzungen der Bestellung
2. Bestellungsverfahren
3. Eignung
4. Rechtsstellung
5. Aufgaben
6. Beendigung
7. Vergütung/Kosten
III. Tatsächliche Umsetzung
Abgleich mit der gerichtlichen Realität
IV. Spezielle Problembereiche
1. Ermittlungen
2. Gruppendynamik
3. Datenschutz
V. Handlungsoptionen
1. Handlungsoptionen im familiengerichtlichen Verfahren
2. Handlungsoptionen außerhalb des familiengerichtlichen Verfahrens
VI. Strategische Überlegungen
Nutzen- und Risikoabwägungen für bestehende Handlungsoptionen
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Familienrecht Erbrecht Mediation
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