11. November 2025

Gutachten in Kindschaftsverfahren - Gravierende Fehlerquellen und anwaltliches Vorgehen

Hybrid-Seminar am 11.11.2025

Referenten: Frau Rechtsanwältin Marita Korn-Bergmann und Herr Dipl.-Psychologe Andreas Purschke

Nach wie vor bleibt die Begutachtung in Kindschaftssachen ein hochbrisantes Thema mit sehr hohen fachlichen und persönlichen Herausforderungen an die anwaltliche Tätigkeit.
Gravierende Fehlerquellen führen häufig zu großen Eingriffen in rechtsstaatliche Verfahrensgrundsätze und Grundrechte von Eltern und Kindern. Gleichwohl kommt ihnen in Rechtsprechung, Literatur und gerichtlicher Realität zu wenig Beachtung zu.
Der Fokus des interdisziplinären Seminars liegt daher auf speziell ausgewählten Rechtsproblemen und nicht auf einen kompletten Fehlerüberblick. Diese werden jeweils aus rechtlicher und psychologischer Sicht beleuchtet.

  • Nach Erläuterung der interdisziplinären Grundlagen.
  • Anwaltliche Handlungsoptionen wertfrei und neutral dargestellt.
  • Die Bewertung der Optionen im Einzelfall und Festlegung der Vorgehensweise mit Mandanten erfolgt gesondert unter den wichtigen und häufig schwierigen Strategieüberlegungen. Ein besonderes Augenmerk wird daher der Entwicklung und Abwägung konkreter Handlungsstrategien gewidmet. Hierbei gilt es, fachliche Risiken einzuschätzen, die Interessenslagen aller Beteiligten zu klären, die jeweiligen Beziehungsebenen, auch der professionellen Akteure, in die Überlegungen miteinzubeziehen. Die eigenen Handlungsantriebe und emotionalen Belastungen sollten ebenso geklärt und beachtet sein.
  • Kognitive Verzerrungen spielen eine große Rolle bei der Wahrnehmung, der Bewertung und bei Entscheidungen. Dies gilt auch in Gerichtsverfahren, denn kein Mensch ist hiervon ausgenommen.

Die Referenten vertreten die gemeinsame Auffassung, dass die Beachtung der Fachlichkeit und des Rechtsrahmens sowohl dem Kinderschutz als auch dem Schutz von Grundrechten und Menschenrechten der betroffenen Eltern und Kindern dienen. Sie führen weiterhin zu transparenteren und schnelleren Verfahrensabläufen.

Gerne werden diese Auffassungen zur Diskussion gestellt.

Gerade angesichts des festgestellten sinkenden Vertrauens in gerichtliche Verfahren und Rechtsstaatlichkeit erscheint die Diskussion hierüber dringend geboten.

Weitere Infos